Einführung
Eine implizite Berechnung entsteht automatisch in Power BI, sobald eine Zahlenspalte in den Wertebereich eines Visuals gezogen wird. Sie liefert zwar schnell ein Ergebnis, doch die Berechnung bleibt unsichtbar und schwer nachzuvollziehen.
Gerade im Self-Service-BI gilt dieser Ansatz als problematisch: Implizite Berechnungen sind nicht wiederverwendbar, uneinheitlich dokumentiert und erschweren die langfristige Wartung eines Datenmodells. Für professionelle und skalierbare Lösungen empfiehlt sich deshalb der Einsatz von expliziten Berechnungen, die bewusst definiert und zentral verwaltet werden können.
Implizite Berechnungen entstehen automatisch, sind aber schwer nachvollziehbar und nicht Best Practice im Self-Service BI.
Funktionsweise & Komponenten
Implizite Berechnungen entstehen in Power BI automatisch, sobald eine numerische Spalte in den Wertebereich eines Visuals gezogen wird. Power BI erstellt dann eine Standard-Aggregation – ohne dass der Nutzer eine eigene DAX-Formel anlegt.
- Summe (Total aller Werte)
- Durchschnitt (Mittelwert der Werte)
- Anzahl (Wie oft ein Wert vorkommt)
- Min/Max (Kleinster/Größter Wert)
Charakteristisch ist, dass implizite Berechnungen direkt an die jeweilige Spalte gebunden sind. Wird die Spalte aus dem Visual entfernt, verschwindet auch die Berechnung. Anders als explizite Measures sind sie nicht wiederverwendbar, lassen sich nicht dokumentieren und können nicht zentral verwaltet werden.
Implizite Berechnungen sind immer an eine Spalte gebunden und verschwinden, sobald diese entfernt wird.
Anwendungsbeispiele
Implizite Berechnungen kommen typischerweise bei schnellen Ad-hoc-Analysen zum Einsatz. Drei klassische Szenarien sind:
- Umsatzanalyse: Ziehen Sie die Spalte „Umsatz“ in Ihr Visual , um die Gesamtsumme pro Monat oder Kunde zu sehen.
- Kundenzählung: Platzieren Sie -Kunden-ID- im Wertebereich, um die Anzahl der Kunden pro Region zu erhalten.
- Durchschnittlicher Bestellwert: Nutzen Sie die Spalte „Bestellwert“ , um den Durchschnitt pro Vertriebskanal zu berechnen.
Gerade in Workshops oder spontanen Auswertungen können solche Berechnungen Zeit sparen – allerdings auf Kosten von Nachvollziehbarkeit und Wiederverwendbarkeit.
„Implizite Berechnungen taugen vor allem für spontane Ad-hoc-Analysen – im professionellen Reporting sollten sie durch explizite Measures ersetzt werden.„
Vor- & Nachteile
Implizite Berechnungen haben auf den ersten Blick gewisse Vorteile – sie liefern schnell Ergebnisse und erfordern keine Vorkenntnisse. Genau das macht sie für Ad-hoc-Analysen verlockend.
- Einfach in der Anwendung – Berechnungen entstehen automatisch per Drag & Drop.
- Schnelle Ergebnisse – ideal für Ad-hoc-Analysen und spontane Auswertungen.
- Keine DAX-Kenntnisse erforderlich – es müssen keine eigenen Formeln erstellt werden.
Doch es gibt auch einige Einschränkungen, die Sie beachten sollten:
- Automatisch deaktiviert bei Calculation Groups – sobald die erste Calculation Group angelegt wird, stehen implizite Berechnungen nicht mehr zur Verfügung.
- Keine Wiederverwendbarkeit – die Berechnung existiert nur im jeweiligen Visual.
- Eingeschränkte Nutzung in Analyse in Excel – implizite Berechnungen werden dort nicht unterstützt.
Gerade im Unternehmensumfeld stoßen Sie mit impliziten Measures schnell an Grenzen, wenn Sie standardisierte Berichte oder vordefinierte KPIs benötigen. Hier sind explizite Measures oft die bessere Wahl.
Best Practice
Wie können Sie implizite Berechnungen am besten einsetzen? Hier sind meine erprobten Best-Practice-Tipps für Power BI:
- Nutzen Sie implizite Berechnungen nur für Ad-hoc-Analysen, etwa in Workshops oder für schnelle Tests.
- Setzen Sie auf explizite Measures, sobald Berechnungen mehrfach verwendet, formatiert oder dokumentiert werden sollen.
- Vermeiden Sie implizite Berechnungen in professionellen Modellen, insbesondere wenn Calculation Groups oder Analyse in Excel im Einsatz sind.
„Implizite Berechnungen eignen sich nur für schnelle Tests – für nachhaltige BI-Modelle sind explizite Measures unverzichtbar.„
Fazit
Implizite Berechnungen wirken auf den ersten Blick praktisch, weil sie schnelle Ergebnisse ohne DAX-Kenntnisse ermöglichen. In professionellen BI-Szenarien stoßen sie jedoch schnell an ihre Grenzen: Sie sind nicht wiederverwendbar, werden durch Calculation Groups deaktiviert und funktionieren in Analyse in Excel nicht.
Für nachhaltige und skalierbare Datenmodelle sind explizite Measures daher unverzichtbar. Verwenden Sie implizite Berechnungen höchstens für spontane Ad-hoc-Analysen – im produktiven Einsatz führt kein Weg an expliziten Measures vorbei.
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Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält Inhalte, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden. Wir überprüfen alle Informationen sorgfältig auf Richtigkeit und Relevanz. Dennoch können Fehler oder Ungenauigkeiten nicht vollständig ausgeschlossen werden.

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